Die Holzbaumeister haben ihre Hausaufgaben gemacht

Seit drei Jahren arbeiten die Experten der holzbau austria gemeinsam mit dem Waldfonds an den zukünftigen Aus- und Weiterbildungsschienen ihrer Branche. Neue Formate, Inhalte und Chancen sind das Herzstück des neuen Weges.

Engelbert Schrempf, Holzbau-Meister, GF holzbau austria

holzbau austria Magazin 4/2025

Portraitfoto Engelbert-Schrempf

Die Zukunft des Holzbaus ist digital, innovativ und von technologischem Fortschritt geprägt. Themen wie bauliche Verdichtung, Aufstockung, Vorfertigung, Hightech im Handwerksbetrieb, Software, CAD, Robotik und Automatisierung prägen die Branche heute wie nie zuvor und sind Thema dieser Ausgabe des Magazins holzbau austria.

Die historische Entwicklung des Abbundes im Zimmereiwesen geht weit zurück. Im 16. Jahrhundert begannen der Abbund und die Vorfertigung von Fachwerksbauten, Blockbauten und Dachtragwerken auf sogenannten „Schnürb.den“. Diese methodische Vorfertigung von Holzverbindungen war schon damals eine handwerkliche Meisterleistung und ist auch heute ein integraler Bestandteil des modernen Holzbaus. Die Holzverbindungen wurden stets vorgefertigt, bevor sie montiert wurden – eine Arbeitsweise, die den Werkstoff Holz von Anfang an prägte.

Die Holzbaumeister beweisen heute erneut, dass der Blick in die Zukunft entscheidend ist. Während in anderen Bereichen noch immer Ziegel für Ziegel versetzt oder Sand mit Zement und Wasser gemischt wird, sind es die Zimmerer, die längst zwei Schritte weiter sind: Sie montieren nicht nur vorgefertigte Wand- und Dachelemente, sondern liefern gleich die fertige Fassade – Fenster inklusive.

Dank des Einsatzes von CAD, Robotik und hochmodernen Maschinen ist es möglich, die Bauzeiten – im Holzbau – erheblich zu verkürzen. So bleibt die Branche nicht nur wettbewerbsfähig, sondern gewährleistet auch höchste Qualität und Präzision. Der Zimmermann von heute ist mehr als nur ein Handwerker – er ist ein Innovator, ein gewerkeübergreifender Mitdenker, der mit modernster Technik arbeitet, aber dennoch die Tradition der handwerklichen Fertigung im Herzen trägt.

Ein unverzichtbarer Aspekt des Holzbaus ist seit jeher die kontinuierliche Aus-und Weiterbildung. Die Branche hat zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen, die den Gesellen nach ihrer Ausbildung offenstehen – von der Bauhandwerkerschule über die Meisterprüfung bis hin zum Bachelor- oder Masterstudium. Fakt ist: Zimmerer sind aufgrund ihrer breitgefächerten Ausbildung am Arbeitsmarkt besonders gefragt

Der Holzbau hat in Sachen Aus- und Weiterbildung in den letzten Jahren neue Standards gesetzt. Freilich müssen auch wir in der kommenden Umsetzung laufend Anpassungen machen, und selbstverständlich müssen wir bereits heute an die zukünftigen Herausforderungen denken. Ausruhen ist keine Option, wenn es um den erfolgreichen Fortbestand einer Branche und ihrer Mitarbeitenden geht.

Bauen ist das Gestalten unserer Lebenswelten. Als Branche wünschen wir uns, dass alle baurelevanten Gewerke in Sachen Technologie, Ökologie, Präzision und Zukunftsfähigkeit aktiv arbeiten und ihre Konzepte in der Aus- und Weiterbildung dementsprechend entwickeln.

In einer Zeit enorm vieler Umbrüche versuchen wir als Holzbaubranche ein Vorbild für nachhaltiges, schönes und zukunftsfähiges Bauen zu sein. Und deshalb müssen wir auch ein Vorbild für zielführende Aus- und Weiterbildungskonzepte sowie wertvolle Arbeitsplätze sein.

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